Schon der Gelehrte Saxo Grammaticus berichtete im 13. Jahrhundert von der Bedeutung des Herings für die Menschen an der Küste der Ostsee. Kaufleute der Hanse bauten auf dem Silber der Meere ihr Handelsimperium auf. Bereits im Mittelalter galt der Hering als Grundnahrungsmittel.

Die stetig steigende Nachfrage führte zu effektiveren Fangtechniken, neuen Häfen und Transportwegen, größeren Kuttern und nicht zuletzt vielen Geschichten und Legenden. Gerade Sassnitz baut wie kaum ein anderer Fischereistandort auf dem Hering auf, sodass die Fischer im ehemaligen Sassnitzer Fischkombinat mitunter als Heringsbändiger bezeichnet wurden.

Doch die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen setzt dem Wirtschaftswachstum Grenzen. Der in Sassnitz geborene Autor Holger Teschke schrieb in seinem bei Matthes & Seitz herausgegebenen Buch Heringe: „Vom Hering lernen, heißt überleben lernen!“ Lernen wir also! Lassen wir dem Hering Zeit zur Vermehrung und besinnen uns auf die reiche Kultur, die wir dem Hering verdanken!